Arburg-Inhaberfamilien übernehmen German Reprap

Start-up und großes Familienunternehmen nun in einer Hand

Der deutsche Hersteller von industriellen 3D-Systemen, German Reprap, bleibt ein eigenständiges Unternehmen

Mit der notariellen Unterzeichnung des Kaufvertrags am 12. Februar 2020 übernahmen die Unternehmerfamilien Hehl und Keinath die in Feldkirchen ansässige German Reprap GmbH. Die neuen Gesellschafter sind die Eigentümer von Arburg, des weltweit tätigen deutschen Herstellers von Kunststoffspritzgießmaschinen, der in seinem Produktprogramm ebenfalls Anlagen zur additiven Fertigung entwickelt, produziert und vertreibt. Das 2010 in der Nähe Münchens gegründete Unternehmen German Reprap ist ein deutscher Hersteller von industriellen 3D-Systemen „Made in Germany“ und wird als eigenständiges Unternehmen am Standort Feldkirchen weitergeführt.

Die Gesellschafter sehen in der additiven Fertigung für die Zukunft ein wichtiges und ergänzendes Fertigungsverfahren in der Kunststoffverarbeitung. Durch den erfolgreichen Markteintritt mit dem Arburg Freeformer ab dem Jahr 2013 fühlen sich die Arburg Verantwortlichen in dieser Einschätzung bestätigt. Der Schwerpunkt der Anwendungen mit diesem offenen System zur Verarbeitung von handelsüblichen Kunststoffgranulaten zeigt sich derzeit in hochwertigen Anwendungen wie z. B. in der Medizintechnik und bei festgelegten Materialanforderungen

Start-up mit Erfahrung

German Reprap entwickelt und fertigt 3D-Systeme auf Basis der FFF-Technologie (Fused Filament Fabrication). Hinzu kommt seit 2016 die neu entwickelte und weltweit einzigarte Liquid Additive Manufacturing Technologie (LAM), mit welcher Materialien wie Liquid Silicon Rubber (LSR) verarbeitet werden können. Der neue "x500pro", der technische Kunststoffe - wie zum Beispiel Polycarbonat (PC) - verarbeitet, ergänzt das Produktsortiment von German Reprap. Im Rahmen intensiver Sondierungsgespräche zwischen German Reprap und Arburg wurden mögliche Ergänzungen und Synergien diskutiert. Dabei wurde ersichtlich, dass sich die Angebotspaletten beider Anbieter im Markt ergänzen. Das Start-up-Unternehmen aus Feldkirchen erwies sich aufgrund seiner Flexibilität und Dynamik nach genauer Überlegung aus Sicht der neuen Eigentümer als interessante Ergänzung.

Die technologischen Anknüpfungspunkte: Der Freefromer von Arburg funktioniert mit Tropfenaustrag und Standardgranulat für individuelle Anwendungen, der German Reprap "x500pro" mit Strangaustrag von Filament für industrielle Standardanwendungen. Weitere Entwicklungen werden die Verarbeitung von Flüssigkunststoffen (z. B. LSR) sein.

Neuer Eigentümer, gewohnte Start-up-Systematik

German Reprap wird nach dem Willen der neuen Gesellschafter als eigenständiges Start-up-Unternehmen am Standort Feldkirchen weitergeführt. Für die 23 Mitarbeitenden der German Reprap ergeben sich aus dem Inhaberwechsel keine operativen Veränderungen. Gründer und Geschäftsführer Florian Bautz wird weiterhin in gewohnter Art und Weise die Geschäfte führen. Die Aufgabenbereiche Vertrieb, Anwendungstechnik, Produktion und Administration führt German Reprap eigenständig weiter. Arburg will German Reprap mit seinen breit gefächerten Ressourcen auf Anfrage und in engem Kontakt unterstützen.
 

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