K 2022: Frankreichs Kunststoffbranche präsentiert sich auf Gemeinschaftsstand

Mehr als 100 Unternehmen

Business France begleitet mehr als 100 Unternehmen und Akteure der Kunststoff verarbeitenden Industrie auf die internationale Fachmesse nach Düsseldorf

Pandemie, Rohstoffknappheit, Krieg in Europa: auch die Kunststoffbranche steht vor zahlreichen Herausforderungen. Mehr denn je ist ihre Innovationskraft in Bereichen wie Werkstoffe, Ökodesign, Werkzeuge oder Kreislaufwirtschaft gefordert. Frankreichs Industrie investiert in den Kunststoff der Zukunft - für mehr Funktionen, geringeren Verbrauch und besseres Recycling. Die neuesten Lösungen werden auf den französischen Gemeinschaftsständen von Business France auf der diesjährigen K 2022 in Düsseldorf vorgestellt.

Die europäische Nachfrage von 50,7 Millionen Tonnen Kunststoff im Jahr 2019 wurde hauptsächlich von den Bereichen Verpackung (39,6 Prozent), Bau und Baugewerbe (20,4 Prozent) und Automobilindustrie (9,6 Prozent) angetrieben. Laut „Plastics Europe“ steht Frankreich mit einem Anteil von 9,5 Prozent an dritter Stelle der Kunststoffverbraucher in Europa - hinter Deutschland (24 Prozent) und Italien (13,8 Prozent). Frankreichs Ökosystem ist gut aufgestellt: Es vereint Akteure wie Polyvia, den Verband der insgesamt 3.500 Polymer verarbeitenden Unternehmen. Das Europäische Kunststoffzentrum Polyméris widmet sich der Kreislaufwirtschaft und der Industrie 4.0. Hinzu kommt IPC, ‚Centre Technique Industriel‘, das Unternehmen, unabhängig vom verwendeten Verfahren begleitet. Möglich wurde dies dank einer staatlichen Förderung, die zur Finanzierung von F&E, Innovation, Technologie- und Kompetenztransfer eingeführt wurde. Hinzu kommen zahlreiche Partner, die sich punktuell der Entwicklung der Branche verschrieben haben, darunter Axelera, Vegepolys-Valley, Ademe und Amics.

So wurden in Frankreich auch Gesetze und neue Technologien auf den Weg gebracht, die die Kreislaufwirtschaft fördern sollen, wie beispielsweise das Anti-Verschwendungsgesetz AGEC. Das Gesetz will die Veränderung von Produktions- und Konsummustern beschleunigen, um so Abfälle zu begrenzen und natürliche Ressourcen, Biodiversität und das Klima zu schützen. Das System Orplast zielt auf nationaler Ebene darauf ab, die Verwendung von recycelten Harzen durch Kunststoffhersteller zu fördern und den Markt für recycelte Harze zu regulieren. Weitere Beispiele: Citeo, ein Auftragsunternehmen, das von Unternehmen aus dem Konsumgüterbereich und dem Einzelhandel gegründet wurde, um die Umweltauswirkungen ihrer Verpackungen zu verringern, indem ihnen Lösungen zur Reduzierung, Wiederverwendung, Sortierung und zum Recycling angeboten werden.

Französische Kunststoffunternehmen kommen zunehmend der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) nach. Diese zielt darauf ab, auf den gesamten Lebenszyklus der Produkte einzuwirken: Ökodesign der Produkte, Abfallvermeidung, Verlängerung der Nutzungsdauer und Entsorgung am Lebensende. Die erweiterte Herstellerverantwortung basiert auf dem Verursacherprinzip: Unternehmen, die für das Inverkehrbringen bestimmter Produkte auf dem französischen Markt verantwortlich sind, tragen die Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus dieser Produkte - von der Konzeption bis zum Ende ihrer Lebensdauer. Durch EPR werden die Kosten für die Abfallentsorgung ganz oder teilweise auf die Hersteller übertragen. Sie finden den Gemeinschaftsstand von Business France auf der K 2022 in Düsseldorf in Halle 3, Stand D72-4.