RKT und Hahn-Schickard kooperieren bei Testträgersystemen und In-vitro-Diagnostik

Serienfertigung von Beginn an im Blick

Durch die flexible Gestaltung der Fertigungsanlagen kann Hahn-Schickard individuell auf unterschiedliche Fragestellungen eingehen und medizintechnische Produkte durch Anwendung eines breiten Technologiespektrums kosteneffizient herstellen

Medizin-Start-ups stehen traditionell vor zwei großen Herausforderungen: der Produktentwicklung als solcher und der Überführung der Kleinserie in eine effiziente Großserienfertigung. Kosten- und zeitintensive Umstellungen können die Folge sein, wenn nicht von Beginn an die Anforderungen der Serienfertigung berücksichtigt werden. Diese Erfahrung machten Rodinger Kunststoff-Technik und die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung in einigen Kundenprojekten und nahmen dies zum Anlass, ihre Kompetenzen künftig zu bündeln. Mit einer Kooperation wollen der Kunststoff-Spezialist und der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Medizin-Start-ups den Transfer von der Idee über die Produktentwicklung bis zur Großserie erleichtern. Schwerpunkte der Kooperation sind Testträgersysteme und In-vitro-Diagnostik.

RKT verfügt über große Kompetenz in der Fertigung von mikrofluidischen Testkartuschen, insbesondere im Formenbau für den Kunststoffspritzguss sowie in der Entwicklung und der Umsetzung von Produktionsprozessen und -anlagen für die Befüllung, Bestückung und Verpackung. Hahn-Schickard ist versiert in der Auslegung und Produktentwicklung von diagnostischen und therapeutischen Testsystemen sowie der Vorserienfertigung inkl. der Entwicklung aller damit verbundenen Prozesse.

Übertragung in industrielle Fertigungsprozesse bei RKT

Für eine erfolgreiche Überführung in die Großserie ist es von Vorteil, RKT bereits bei der Konzeption und Produktentwicklung durch Hahn-Schickard mit einzubeziehen. Das Forschungsinstitut begleitet bei der Zulassung und Produktion der Kleinserien. Die Übertragung in die Großserie und in industrielle Fertigungsprozesse bei RKT gestaltet sich dadurch unkompliziert. „Unsere Kooperation zielt darauf ab, dem Kunden die gesamte Wertschöpfungskette bis zum serienfertigen Produkt zu ermöglichen“, betont Nils Paust, stellvertretender Institutsleiter bei Hahn-Schickard. „Die Entscheidung, die Wertschöpfungskette durch uns und unseren Kooperationspartner RKT vollständig abbilden zu lassen, liegt beim Kunden, bietet diesem jedoch viele Vorteile.“ „Wenn wir frühzeitig in die Konzeption eingebunden werden, lassen sich Prozesse von vornherein aufeinander abstimmen, vom werkzeuggerechten Design bis zur Wahl der passenden Kunststoffe“, so Andreas Persch, Leiter Vertrieb und Projekte bei RKT. „Das spart Kosten, denn wenn die Serienfertigung nicht von Anfang an mitgedacht wird, kann durch spätere Anpassungen in Design, Werkstoffen und Prozessen der Aufwand deutlich steigen und wertvolle Zeit in der Vermarktung der Produkte verloren gehen.“

Erfolgsprojekt: PCR-Test für den Point-of-Care

Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen RKT und Hahn-Schickard aussehen kann, zeigt das Kundenbeispiel Spindiag. Das Unternehmen ist eine Ausgründung aus Hahn-Schickard in Freiburg und hat einen PCR-Test für den Nachweis von SARS-CoV-2-Erregern direkt am Point-of-Care entwickelt. Aus den von Spindiag vordefinierten manuellen Prozessschritten der Kleinserie hat Rodinger Kunststoff-Technik mit ihrem Know-how zu Produktionstechnik und -effizienz eine industrielle, automatisierte Fertigungslinie aufgebaut. Gemeinsam wird inzwischen am Designtransfer für weitere PCR-Testsysteme für den Nachweis anderer Erreger gearbeitet.