Zukünftiger Fokus auf Spritzgießmaschinenbau
Arburg beendet additive Fertigung zum Jahresende 2025
Montag, 15. September 2025
| Redaktion
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Arburg zieht sich aus dem Geschäftsfeld additive Fertigung zurück
Arburg zieht sich aus dem Geschäftsfeld additive Fertigung zurück, Bild: kunststoffindustrie-online.de / Susanne Woggon

Arburg wird seine Aktivitäten im Bereich additive Fertigung zum 31. Dezember 2025 einstellen. Betroffen ist insbesondere die Tochtergesellschaft „ARBURGadditive", die den „Freeformer“ entwickelt und vertrieben hat. Mit dieser Entscheidung zieht sich das Unternehmen aus einem Geschäftsfeld zurück, das nach der Einführung auf der K 2013 zunächst große Aufmerksamkeit auf sich zog. Ausschlaggebend für den Rückzug sind nach Unternehmensangaben die aktuelle Marktsituation, wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie die Notwendigkeit, sich künftig stärker auf den Spritzgießmaschinenbau zu konzentrieren.

Kundenservice für additive Fertigung bleibt bestehen

Für die bestehenden Kunden bedeutet die Entscheidung keinen unmittelbaren Einschnitt. Arburg betont, dass Service, Ersatzteilversorgung und Betreuung weiterhin sichergestellt sind. Anwender des „Freeformer“ können sich somit auf eine zuverlässige Unterstützung verlassen. Auch wenn sich der Hersteller künftig nicht mehr aktiv an Messen, Symposien oder Veranstaltungen zur additiven Fertigung beteiligt, wird die Betreuung direkt durch das Stammhaus organisiert. Damit unterstreicht das Unternehmen den Anspruch, die Kundenbindung aufrechtzuerhalten und getätigte Investitionen abzusichern.

Belegschaft aus dem Bereich additive Fertigung wechselt ins Stammhaus

Die rund 40 Beschäftigten von „ARBURGadditive" aus Vertrieb, Entwicklung, Anwendungstechnik und Montage sollen nicht von der Schließung betroffen sein. Sie erhalten die Möglichkeit, ins Stammhaus zu wechseln. Auf diese Weise bleibt das über Jahre aufgebaute Know-how erhalten, das auch für künftige interne Projekte von Bedeutung sein kann. Gleichzeitig signalisiert Arburg, dass man den bisherigen Mitarbeitenden eine Perspektive bieten möchte.

Hintergrund zum Portfolio

Das Tochterunternehmen stand bislang für eine Reihe von Lösungen im Bereich additive Fertigung. Neben dem „Freeformer“, der Funktionsbauteile aus originalen Thermoplast- und Elastomer-Granulaten herstellen konnte, zählten dazu auch Systeme des Schwesterunternehmens „innovatiQ". Dessen Filament- und Silikon-Drucker mit Sitz in Feldkirchen bei München ergänzten das Angebot und richteten sich an unterschiedliche Anwenderbranchen. Mit dem Rückzug aus der additiven Fertigung setzt Arburg nun einen klaren Fokus auf den Kernbereich Spritzgießmaschinenbau, in dem das Unternehmen weltweit etabliert ist.

Einordnung in den Markt

Mit dem Ausstieg folgt Arburg einem Trend, den auch andere Maschinenbauer in Teilen beobachten: Trotz technologischer Fortschritte blieb der Markt für industrielle 3D-Drucklösungen in den vergangenen Jahren hinter den Erwartungen zurück. Die Nachfrage entwickelt sich langsamer als prognostiziert, und viele Anbieter sehen sich mit hohen Entwicklungs- und Vermarktungskosten konfrontiert. In diesem Umfeld fällt die Entscheidung, Ressourcen auf das stabile Kerngeschäft zu konzentrieren, strategisch nachvollziehbar aus.

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