Evonik verkauft Methacrylat-Verbund für 3 Milliarden Euro an Advent International

Strategie "Fokussierung auf Spezialchemie" wird weiter umgesetzt

Hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten für etablierten Methacrylat-Verbund

Evonik verkauft seinen Methacrylat-Verbund für 3 Milliarden Euro an Advent International. Ein entsprechender Vertrag wurde bereits unterzeichnet. Der Kaufpreis entspricht dem 8,5-fachen Ebitda des Geschäftes. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung in mehreren Ländern, der Abschluss wird für das dritte Quartal dieses Jahres erwartet.

Der Methacrylat-Verbund beschäftigt weltweit 3.900 Mitarbeiter und umfasst 18 Produktionsstätten. Das Geschäft erwirtschaftete über den Zeitraum 2016-2018 im Durchschnitt ein jährliches Ebitda von rund 350 Millionen Euro bei einem Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro pro Jahr. Für das Geschäftsjahr 2019 rechnet Evonik mit Umsatz und Ebitda in ähnlicher Höhe. Der Verbund umfasst die Geschäftsgebiete Methacrylates, Acrylic Products, Cyplus sowie Teile der Methacrylat-Harze. Im Zuge der konsequenten strategischen Ausrichtung auf Produkte der Spezialchemie, die weniger konjunkturabhängig sind, hatte Evonik den Verbund zum Verkauf gestellt. Die Beteiligungsgesellschaft Advent International zählt mit mehr als 30 Beteiligungen in über drei Jahrzehnten zu den weltweit erfahrensten Finanzinvestoren in der Chemieindustrie.

Der Nettokaufpreis ergibt sich im Wesentlichen durch den Abzug von Pensionsverpflichtungen in Höhe von rund 500 Millionen Euro. Diesen wird Evonik zur Stärkung der Bilanzstruktur, vor allem aber für gezielte Wachstumsprojekte nutzen. Dazu zählt auch die Finanzierung der Übernahme des amerikanischen Unternehmens Peroxychem, die Evonik im laufenden Jahr abschließen will. Darüber hinaus sollen die Mittel zum Ausbau des bestehenden Spezialchemie-Portfolios verwendet werden, etwa zur Errichtung einer neuen Polyamid-12-Anlage in Marl (chemieproduktion-online.de berichtete). Diese Geschäfte erwirtschaften eine attraktive Marge und generieren zugleich einen überdurchschnittlich hohen Cashflow. Auch im Jahr 2019 und ohne die Beiträge aus dem Methacrylat-Verbund wird Evonik aus seinem starken Free Cashflow die Dividende bezahlen können.
 

Stichwörter
Evonik