Steering Committee prüft Praxistauglichkeit der NOA-Spezifikationen
Kooperation zum offenen Standard Namur Open Architecture NOA ist angelaufen
Montag, 10. März 2025
| Redaktion
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Mit der Namur Open Architecture wird die Produktivität von prozesstechnischen Anlagen gesteigert
Mit der Namur Open Architecture wird die Produktivität von prozesstechnischen Anlagen gesteigert, Bild: Namur

Im Juni letzten Jahres haben Namur, ZVEI und PI (Profibus & Profinet International) eine Zusammenarbeit beschlossen. Ziel der Kooperation ist es, den offenen Standard Namur Open Architecture, kurz NOA, für eine effiziente und sichere vertikale Kommunikation in Produktionsanlagen der Prozessautomatisierung zu etablieren. Die Aufgabe besteht darin, mit NOA einen standardisierten Kanal für die rückwirkungsfreie Übertragung der benötigten digitalen Daten zu definieren. Diese Daten laufen für die Überwachung, Prozessoptimierung und vorausschauende Wartung über einen parallelen zweiten Kanal aus dem Feld. Inzwischen hat die gemeinsame Arbeit begonnen und trägt erste Früchte.

NOA Steering Committee nimmt Arbeit auf

Basierend auf den bisher erarbeiteten Use Cases und mit Unterstützung der verfügbaren Testeinrichtungen zur Bestimmung des Grades der Interoperabilität von NOA-Implementierungen in verschiedenen Anwendungen werden wertvolle Erfahrungen gesammelt. Die erreichbaren Einsparungspotentiale werden aufgezeigt, die wiederum das Potenzial für Kosteneinsparungen aufzeigen können. All dies wird vor dem Hintergrund eines langfristig angestrebten interoperablen Standards betrachtet. Hierzu haben die Kooperationspartner bereits die Abstimmung im Rahmen des etablierten NOA Steering Committee aufgenommen.

In einem gemeinsamen Workshop mit Experten der Kooperationspartner haben die Mitglieder des Steering Committees die in den Namur-Empfehlungen beschriebenen Anwendungsfälle hinsichtlich ihrer Relevanz und Dringlichkeit bewertet. Es wurden Themen definiert und Prioritäten und notwendige Schritte für die weitere Arbeit festgelegt.

Überprüfung der Praxistauglichkeit der Spezifikationen durch Pilotanwendungen

In diesem Zusammenhang hat das Steering Committee beschlossen, direkt zu Beginn der Spezifikationsarbeiten die Praxistauglichkeit der Spezifikationen anhand einer Pilotanlage zu verbessern. Die derzeit vorliegenden Umsetzungen basieren auf den in den Namur-Empfehlungen definierten Anforderungen und Umsetzungshinweisen. Sie stellen damit die Grundlage für die weiteren Arbeiten dar. Darüber hinaus zeigen sie, dass die Technologie verfügbar ist und somit nun in vielen Anlagen skaliert werden kann. So lassen sich die dringend benötigten Einsparpotenziale auch zeitnah realisieren. Die Pilotanlage stellt eine praxisnahe Infrastruktur zur Verfügung, die einem Plug-Fest ähnelt. In diese sollen kontinuierlich weitere neue Implementierungen integriert werden. Diese Vorgehensweise und die Erprobung unter realen Bedingungen an der Anlage hat sich bereits in den vergangenen Jahren in der Zusammenarbeit zwischen Namur und ZVEI bewährt.

Umsetzung in interoperable NOA-Produkte

Aus den Erkenntnissen der Pilotanwendungen werden Testszenarien erstellt, die wiederum in einem frühen Stadium der Spezifikationserstellung maßgeblich zur Bewertung der Qualität der Spezifikationsdokumente und der Umsetzung in interoperable NOA-Produkte beitragen. Diese Testszenarien bilden dann im nächsten Schritt die Grundlage für den Aufbau der Zertifizierungstests und die Bereitstellung der dafür notwendigen Werkzeuge. Für die Durchführung der Spezifikationsarbeiten, die Festlegung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung und die Umsetzung von Vermarktungsprojekten wird das Steering Committee gemeinsame Arbeitsgruppen einrichten.

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