Röchling steigert Umsatz 2021 auf mehr als 2,2 Milliarden Euro

Vorstand wird neu aufgestellt

Aktueller Röchling Vorstand

Die Röchling-Gruppe, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiert, hat 2021 ein deutliches Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftet. Allerdings konnte der Mannheimer Kunststoffverarbeiter das Vor-Corona-Umsatzniveau noch nicht erreichen. Bei einem Umsatz von 2,207 Milliarden Euro hat Röchling ein Plus von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbucht. 858,6 Millionen Euro davon wurden in Deutschland erwirtschaftet, 633,8 Millionen Euro im übrigen Europa, 406,9 Millionen Euro in Amerika sowie 308 Millionen Euro in Asien. Auch das Ergebnis vor Ertragssteuer konnte sich positiv entwickeln. Nach dem coronabedingten Einbruch im Jahr 2020 auf 2,3 Millionen Euro hat es mit 79,4 Millionen Euro fast wieder Vor-Corona-Niveau erreicht.

Getrieben wurde das wirtschaftliche Wachstum vor allem durch den Unternehmensbereich Industrial, der dank umfangreicher Industrieorientierung erstmals die Milliarden-Grenze übersprungen hat und ein Plus von 206 Millionen Euro auf insgesamt 1,008 Milliarden Euro verbuchen konnte. Auch der Unternehmensbereich Medical hat sein Geschäft im Jahr 2021 von 163,9 Millionen Euro auf 182,6 Millionen Euro ausgebaut. Hingegen musste der Unternehmensbereich Automotive einen Rückgang um 56 Millionen Euro auf nunmehr 1,02 Milliarden Euro verbuchen. Dieses Minus resultiert vor allem durch einen weltweit angespannten Automobilmarkt, gepaart mit dem Mangel an Halbleitern. Für das laufende Jahr, das aktuell vor allem durch den Krieg in der Ukraine gekennzeichnet ist, fällt eine Vorhersage derzeit schwer. Trotz der besonderen Einflüsse hat Röchling einen guten Start in das Jahr 2022 erzielt. Zum Ende des ersten Quartals beziffert sich der Umsatz auf 618,1 Millionen Euro und liegt damit deutlich über Plan sowie fast 60 Millionen Euro über dem ersten Quartal des Vorjahres. Insgesamt rechnet der Vorstand erneut mit einem deutlich positiven Ergebnis für das Gesamtjahr. Vor allem der Unternehmensbereich Industrial wird zum profitablen Wachstum der Röchling Gruppe in diesem Jahr beitragen.

Röchling verschlankt Vorstand

„Nach dem schwierigen Jahr 2020 haben wir als Gruppe im vergangenen Jahr wieder zu alter Stärke gefunden. Angekurbelt wurde unser Geschäft dabei aufgrund der weltweiten Nachfrage von Kunststofferzeugnissen von Röchling Industrial. Wir sind zuversichtlich, dass wir die gute Entwicklung des vergangenen Jahres auch für 2022 verzeichnen werden. Auch wenn aktuell die wirtschaftlichen Herausforderungen mannigfaltig sind und voraussichtlich auch noch länger so bleiben werden, rechnen wir Insgesamt mit einem Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich“, betont Raphael Wolfram, neuer Vorstandssprecher der Röchling-Gruppe und Vorstandsvorsitzender sowie Finanzvorstand des Bereichs Automotive. Im Rahmen einer modernisierten Governance verzichtet das Unternehmen zukünftig auf den Posten eines Vorstandsvorsitzenden und überträgt die Aufgabe der Koordination und Vertretung des Gruppenvorstands dem neu berufenen Sprecher. Der bisherige Vorstandsvorsitzende ad interim, Rainer Schulz, wurde Ende Mai 2022 verabschiedet. Er fungiert künftig wieder als Beiratsmitglied der Röchling-Gruppe.

Produktvorstellung für Biokunststoffe und Rezyklate auf K 2022

Um seine Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter zu stärken, hat das Unternehmen ein „Röchling Board Sustainability“ gegründet, das sich mit den wichtigsten Fragen zur Nachhaltigkeit beschäftigt. Ein Schwerpunkt ist dabei der Ausbau des nachhaltigen Produktportfolios, wozu der Kunststoffverarbeiter im Oktober auf der K 2022 in Düsseldorf mit „Röchling-Bioboom" für Biokunststoffe und mit „Röchling-Reloop" für Rezyklate zwei neue Produktfamilien vorstellen wird. Auch die Zertifizierung nach dem internationalen Nachhaltigkeitsstandard ISCC Plus zur Förderung der Nutzung biobasierter Rohstoffe in der Industrie ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Herstellers.