Ausblick bestätigt bereinigtes Ebitda zwischen 1,9 und 2,2 Milliarden Euro
Trotz Wirtschaftskrise: Evonik verzeichnet erfolgreiches drittes Quartal 2024
Freitag, 08. November 2024
| Redaktion
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Evonik Headquarter in Essen
Evonik Headquarter in Essen, Bild: Evonik

Auch im dritten Quartal dieses Jahres hat Evonik deutlich mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz erhöhte sich um zwei Prozent auf 3,83 Milliarden Euro. Die Preise blieben stabil, der Absatz stieg um fünf Prozent. Das bereinigte Ebitda erhöhte sich von Juli bis September um 19 Prozent auf 577 Millionen Euro. Damit erreichte der Spezialchemie-Konzern wie prognostiziert das Niveau des zweiten Quartals. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres verbuchte Evonik bereits ein bereinigtes Ebitda von 1,68 Milliarden Euro und damit mehr als im gesamten Geschäftsjahr 2023. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich auf 227 Millionen Euro. 

„Wir liefern das dritte erfreuliche Quartalsergebnis in Folge“, erklärt Vorstandschef Christian Kullmann. „Das ist umso bemerkenswerter, als dass uns der Gegenwind der Konjunkturkrise kalt ins Gesicht bläst. Dennoch werden wir unsere Ziele für das laufende Jahr schaffen. Unser Kurs ist gut und unsere Mannschaftsleistung stark.“ Finanzvorstand Maike Schuh ergänzt: „Dieser Erfolg beruht auf mehr Fokus auf die richtigen, weniger konjunkturabhängigen Märkte, unseren Umbauprogrammen und unserer Kostendisziplin. Wir arbeiten uns aus eigenen Kräften immer weiter aus der Talsohle von 2023 heraus.“

Unternehmen rechnet für 2024 mit Einspareffekten von rund 400 Millionen Euro

Die verschiedenen Initiativen zur Kostensenkung und zum Aufbau einer schlanken Organisation greifen nach Unternehmensangaben. Für das laufende Jahr erwartet Evonik daraus Einspareffekte in Höhe von insgesamt rund 400 Millionen Euro. Dem stehen zum Teil erwartete Kostensteigerungen, etwa bei Löhnen und Gehältern, gegenüber.

Gleichzeitig stellt das Unternehmen die Weichen für künftiges Wachstum. Die im dritten Quartal vorgestellte neue Innovationsstrategie sieht vor, Forschung und Entwicklung auf drei Wachstumskerne zu fokussieren: Biobasierte Lösungen, Energiewende und Kreislaufwirtschaft. Mit Produkten und Lösungen zu diesen global relevanten Nachhaltigkeitstrends will Evonik bis 2032 einen zusätzlichen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erzielen.

Evonik treibt Portfolio-Umbau voran

Die Neuausrichtung des Portfolios auf margenstarke Wachstumsgeschäfte schreitet planmäßig voran. Das Geschäft mit Superabsorbern wurde zum 31. August an den neuen Eigentümer ICIG übertragen. Darüber hinaus hat Evonik angekündigt, die beiden Business Lines Health Care und Coating & Adhesive Resins auf ihre Wachstumsgeschäfte zu fokussieren. Dabei beabsichtigt das Unternehmen, sich von Geschäften mit einem Umsatz von rund 350 Millionen Euro zu trennen.

Entwicklung der Chemie- und Kunststoff-Geschäfte

  • Specialty Additives: Der Umsatz erhöhte sich im dritten Quartal um zwei Prozent auf 897 Millionen Euro. Hierzu trugen spürbar höhere Absatzmengen bei. Gegenläufig wirkten niedrigere Verkaufspreise, die vor allem aus der Weitergabe gesunkener Rohstoffkosten resultierten, sowie leicht negative Währungseffekte. Insbesondere die Produkte für die Lack- und Anstrichmittelindustrie verzeichneten eine deutlich höhere Mengennachfrage bei leicht rückläufigen Verkaufspreisen. Die Öladditive steigerten ihren Umsatz bei weltweit ebenfalls höheren Absatzmengen. Bei den Additiven für Polyurethanschäume und langlebige Konsumgüter lag der Umsatz bei niedrigeren Verkaufspreisen und negativen Währungseinflüssen leicht unter Vorjahr. 
  • Nutrition & Care: Der Umsatz legte im dritten Quartal um acht Prozent auf 996 Millionen Euro zu. Hierzu trugen höhere Absatzmengen und Verkaufspreise bei, während negative Währungseffekte gegenläufig wirkten. Das Geschäft mit essenziellen Aminosäuren im Bereich Animal Nutrition profitierte bei leicht gestiegenen Mengen. Insbesondere durch höhere Verkaufspreisen als im Vorjahr erzielte das Segment einen deutlich höheren Umsatz. Die Erlöse im Bereich Health & Care stieg aufgrund einer höheren Mengennachfrage. 
  • Smart Materials: Der Umsatz lag im dritten Quartal mit rund 1,1 Milliarden Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Dem Effekt aus leicht höheren Absatzmengen standen negative Währungseffekte gegenüber.  Die Anorganika profitierten von einer höheren Mengennachfrage, insbesondere bei Kieselsäuren. Der Umsatz des Bereichs Polymers ging preisbedingt leicht zurück. 
  • Performance Materials: Der Umsatz des Unternehmensbereichs sank um zehn Prozent auf 557 Millionen Euro. Dies ist auf den Verkauf des Superabsorbergeschäfts zum 31. August 2024 zurückzuführen, ohne den der Umsatz gestiegen wäre. Im Geschäft mit C4-Verbundprodukten (Performance Intermediates) lag der Umsatz bei höherer Mengennachfrage, aber leicht rückläufigen Verkaufspreisen über Vorjahr. 

Ausblick: Evonik bestätigt erhöhte Prognose

Evonik bestätigt den im Sommer angehobenen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Es wird weiterhin ein bereinigtes Ebitda zwischen 1,9 und 2,2 Milliarden Euro erwartet. Der Umsatz soll zwischen 15 und 17 Milliarden Euro liegen.

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