Kraiburg TPE erweitert Kapazitäten zur Erprobung und Validierung neuer Compounds

Aussagefähige Materialdaten vom Einspritzverhalten bis zur Oberflächenqualität und Haftung

Eine neue Stammform im Technikum am Hauptstandort von Kraiburg TPE ermöglicht schnellen Wechsel temperierter Werkzeugeinsätze im Spritzgussverfahren

Kraiburg TPE hat in seinem Anwendungstechnikum am Hauptstandort in Waldkraiburg, Bayern, eine neue Stammform in Betrieb genommen. Sie ermöglicht einen schnellen Wechsel temperierter Werkzeugeinsätze im Spritzgussverfahren, um präzise Daten zur Fließfähigkeit, Oberflächengüte und Haftung spezifischer Materialcompounds zu erhalten. Kundenwünsche können so noch effizienter erfüllt werden. Die Anforderungen an Materialien steigen stetig und erfordern kontinuierliche Weiter- und Neuentwicklungen auf Material- und Prüfseite. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine Standardprüfplatte nur bedingt zur Validierung geeignet ist. Neben Mechanik sind auch andere Aspekte wichtig, wie Fließfähigkeit und Oberflächengüte. Um solche Szenarien ebenfalls abzudecken und den Kundenanforderungen gerecht zu werden, hat sich Kraiburg TPE dazu entschieden, u.a. diverse Anbindungsmöglichkeiten bei gleichem Artikeldesign zu realisieren. Das Werkzeug wird auf einer ebenfalls neuen Spritzgießmaschine mit einer Schließkraft von 1.100 kN eingesetzt und dient primär zur internen Erprobung innovativer Thermoplastischer Elastomere (TPE) sowie zur Fertigung von Prüf- und Musterplatten aus markt- oder kundenspezifischen TPE-Compounds für spezielle Materialtests.

Intelligente Sensorik liefert reproduzierbare Daten. Diese gewonnenen Informationen werden zur Analyse des Einspritzverhaltens von Compounds beim Einsatz diverser Angusssysteme gewinnbringend genutzt. Darüber hinaus können unterschiedliche Oberflächen mittels verschiedener Einsätze im Werkzeug realisiert und beurteilt werden. Auch die Bewertung der Haftung zu EPDM nach der 2019 verabschiedeten Leitlinie 2701 des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie e. V. (WdK) ist möglich. Somit können interne und externe Anforderungen an das Material abgebildet werden. Bereiche, die davon profitieren:

• Oberflächenstrukturen für den Fahrzeuginnenraum
• Beurteilung der Entformbarkeit von supersoften Compounds
• Ermittlung des tatsächlichen Werkzeuginnendrucks.

„Der klare Vorteil dieses Werkzeugkonzeptes liegt in der Flexibilität zur Ermittlung aussagefähiger Materialdaten“, sagt Dipl. Ing. (FH) Grit Müller vom Team Application Engineering bei Kraiburg TPE. „Somit können neue TPE-Compounds genauer unter die Lupe genommen werden.“ Stammform und Wechseleinsätze wurden mit Unterstützung durch Konstruktionsbüro Hein und Monz Werkzeugbau entwickelt und realisiert. Eine Herausforderung bestand dabei in der Integration der unterschiedlichen Angusssysteme bei möglichst kurzen Rüstzeiten. Die Einsätze sind gezielt auf die Fertigung anwendungsbezogener Musterplatten ausgerichtet. Das Konzept ist außerdem flexibel erweiterungsfähig, um künftige Anforderungen zu erfüllen.
 

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