
Das Ebitda vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe ist im dritten Quartal aufgrund deutlich höherer Beiträge der Kerngeschäfte Chemicals, Materials (Hochleistungskunststoffe), Industrial Solutions und Nutrition & Care um 77 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro gestiegen. „Die positive Ergebnisdynamik in unseren Kerngeschäften war bereits im ersten Halbjahr 2024 sichtbar“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Kamieth. „Sie setzte sich im dritten Quartal fort, angetrieben durch höhere Mengen und Margen.“ Dem standen deutliche Ergebnisrückgänge in den Geschäften mit speziellen Branchen sowie bei Sonstige Bereiche gegenüber.
Im Rahmen ihrer neuen Strategie unterscheidet die BASF zwischen so genannten Core Businesses und Standalone Businesses. Zu den Kerngeschäften zählen die Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care. Die Segmente Surface Technologies und Agricultural Solutions werden als eigenständige, branchenorientierte Geschäfte geführt.
Mit 15,7 Milliarden Euro lag der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Positiv auf die Umsatzentwicklung wirkten sich Absatzsteigerungen in fast allen Segmenten aus. Sowohl die Kerngeschäfte als auch Agricultural Solutions konnten den Absatz steigern. Lediglich der Absatz von Catalysts bei Surface Technologies ging aufgrund der schwachen Nachfrage im Automobilmarkt zurück. Negative Währungseffekte, vor allem aus dem argentinischen Peso und dem brasilianischen Real, belasteten den Umsatz. Niedrigere Preise in fast allen Segmenten, vor allem bei Edelmetallen und Nichtedelmetallen bei Surface Technologies, dämpften die Umsatzentwicklung zusätzlich.
Rückstellungen für Produktionsstillstände belasten Ebitda
Das Ebitda betrug 1,3 Milliarden Euro nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ebitda war durch Sondereinflüsse in Höhe von minus 345 Millionen Euro belastet. Insbesondere im Segment Agricultural Solutions fielen Sonderaufwendungen für Rückstellungen im Zusammenhang mit der im Juli 2024 angekündigten Schließung der Produktionsanlagen für Glufosinat-Ammonium und den damit verbundenen Standortschließungen an.
Das betriebliche Ergebnis (Ebit) lag mit 250 Millionen Euro um 144 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahresquartals. Die Abschreibungen betrugen eine Milliarde Euro nach 969 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Quartalsgewinn steigt auf 287 Millionen Euro
Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich auf 287 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal war hier noch ein Verlust von 249 Millionen Euro angefallen. Der deutliche Anstieg resultierte insbesondere aus einem höheren Beteiligungsergebnis. Hier wirkte sich vor allem ein Sonderertrag in Höhe von 398 Millionen Euro aus der Einbringung von Vermögenswerten der Wintershall Dea in Harbour Energy aus. Im Vorjahresquartal waren Sondereinflüsse der Wintershall Dea in Höhe von minus 291 Millionen Euro angefallen.
Entwicklung der BASF-Geschäftsbereiche Chemicals, Materials und Industrial Solutions
- Chemicals: Das Chemiegeschäft erzielte einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro. Nach 2,4 Milliarden Euro im Vorjahresquartal entspricht dies einem Wachstum von knapp zwölf Prozent. Das Ebitda vor Sondereinflüssen stieg sogar um 35,5 Prozent auf 342 Millionen Euro.
- Materials: Im Segment Materials erreichte das Geschäft mit Hochleistungskunststoffen im Berichtszeitraum einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro, ein Plus von knapp zwei Prozent. Das Ebitda vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 34,5 Prozent auf 484 Millionen Euro.
- Industrial Solutions: Das Segment Industrial Solutions verzeichnete einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro, ein Plus von mehr als sieben Prozent. Das Ebitda vor Sondereinflüssen legte um 45,3 Prozent auf 301 Millionen Euro zu.
Kostensenkungsprogramme auf gutem Weg
Zur Umsetzung der laufenden Kosteneinsparprogramme sagt BASF-Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann: „Wir sind auf gutem Weg, die angestrebten Kosteneinsparungen von jährlich 2,1 Milliarden Euro bis Ende 2026 zu erzielen. Die im Februar 2023 angekündigten Programme befinden sich mitten in der Umsetzung.“ Bis Ende September 2024 hat BASF bereits laufende Kosteneinsparungen von rund 800 Millionen Euro erzielt. Die Einmalkosten belaufen sich auf rund 500 Millionen Euro. Bis Ende dieses Jahres rechnet das Unternehmen mit laufenden Kosteneinsparungen von mehr als 800 Millionen Euro pro Jahr und damit verbundenen Einmalkosten von voraussichtlich rund 550 Millionen Euro.
Ausblick 2024 für BASF-Gruppe unverändert
Für das Gesamtjahr 2024 hält BASF an ihren wirtschaftlichen Annahmen wie der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, der Inlandsproduktion oder des Ölpreises fest. Auch der im BASF-Bericht 2023 veröffentlichte Ausblick der Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 bleibt unverändert. Demnach wird ein Ebitda vor Sondereinflüssen zwischen acht und 8,6 Milliarden Euro erwartet. Aus heutiger Sicht wird das untere Ende der prognostizierten Bandbreite erreicht. Die CO2-Emissionen werden voraussichtlich zwischen 16,7 und 17,7 Millionen Tonnen liegen.