Wachstum mit Spezialitäten trotz schwacher Weltkonjunktur
EMS-Gruppe verbucht rund 1,5 Milliarden Schweizer Franken Umsatz in den ersten neun Monaten 2025
Montag, 20. Oktober 2025
| Redaktion
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EMS Stammwerk Domat in der Schweiz
EMS Stammwerk Domat in der Schweiz, Bild: EMS Group

Die EMS-Gruppe, die in den Bereichen Hochleistungspolymere und Spezialchemikalien tätig ist, hat in den ersten neun Monaten 2025 einen Nettoumsatz von 1,491 Millionen Schweizer Franken erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr mit 1.589 Millionen Franken bedeutet das ein rückläufiges Ergebnis von über sechs Prozent. Die Aufwertung des Schweizer Frankens belastet den Umsatz mit einem Anteil von minus drei Prozent.

EMS trotzt globaler Unsicherheit

Der Bereich Hochleistungspolymere verbuchte hierbei 1.344 Millionen Franken Umsatz, 6,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Spezialchemikalien erreichen 147 Millionen Franken Umsatz, ein Rückgang um 3,6 Prozent. Trotz geopolitischer Spannungen, schwacher Konjunktur und ungünstiger Wechselkursentwicklungen konnte das Unternehmen seine Ertragskraft steigern. Die konsequente Ausrichtung auf margenträchtige Spezialitäten und Produktlösungen erwies sich als zentrale Erfolgsstrategie. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet EMS ein Betriebsergebnis leicht über dem Vorjahr.

Globale Marktbedingungen belasten auch EMS

Die weltwirtschaftliche Lage war im dritten Quartal 2025 weiterhin von Unsicherheiten geprägt. Handelsbarrieren, protektionistische Maßnahmen und eine zurückhaltende Investitionsbereitschaft belasten insbesondere die Industrieregionen Europas und Nordamerikas. In den USA und Europa zeigen sich Unternehmen und Konsumenten weiterhin zurückhaltend. In China wächst dagegen der High-Tech-Sektor, auch wenn Exporte in die USA rückläufig sind.

Investitionen in Vertrieb und Entwicklung

Im Gegensatz zum allgemeinen Branchentrend hat das Chemieunternehmen gezielt seine technischen Vertriebs- und Entwicklungsstrukturen in Asien, Amerika und Europa ausgebaut. Diese Maßnahme trägt inzwischen substanziell zu Neugeschäften bei. Insbesondere lokale Entwicklungspartnerschaften und eine ausgeprägte Lieferfähigkeit stärken die Position des Unternehmens im internationalen Wettbewerb.

EMS übernimmt EFTEC China vollständig

Mit der vollständigen Übernahme der EFTEC China Ltd. baut EMS seine Position im globalen Automobilzuliefermarkt weiter aus. Bislang hielt EMS eine 75-prozentige Beteiligung, nun werden auch die verbleibenden 25 Prozent von Huayi übernommen. Die Eigentumsübertragung erfolgt am 28. Oktober 2025, der Kaufpreis wird aus eigenen Mitteln finanziert. EFTEC entwickelt Kleb-, Dicht-, Schutz- und Dämmstoffe für die Automobilindustrie und verfügt in China über hohe Marktpräsenz. Das Unternehmen realisiert mit einer neuen Prozesstechnologie bedeutende Energieeinsparungen für OEMs. Durch den Alleinbesitz kann der Hersteller Innovationen schneller im größten Automobilmarkt der Welt umsetzen und zusätzliche Kostensynergien erzielen. Auch der Wegfall des Minderheitenanteils wirkt sich positiv auf die Ertragslage aus.

Effizienz und Resilienz stärken EMS

Neben Neuentwicklungen setzt EMS auch auf interne Effizienzsteigerungen. Eigenständige Maßnahmen zur Kostenkontrolle und Prozessoptimierung stärken die operative Marge. Darüber hinaus hat EMS seine Lieferketten frühzeitig an neue geopolitische Rahmenbedingungen angepasst. Produkte für den US-Markt werden vor Ort produziert oder unterliegen keinen Zöllen.

Ausblick: EMS erwartet Ergebnis über Vorjahr

Für das laufende Geschäftsjahr 2025 hält EMS an seiner Prognose fest. Aufgrund der Wechselkursentwicklungen wird ein Umsatz unter Vorjahr erwartet. Das Betriebsergebnis (Ebit) soll jedoch leicht über dem Vorjahreswert liegen. Der Fokus auf innovative Spezialitäten und eine flexible Marktanpassung bleiben die zentralen strategischen Leitlinien.

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