K 2025 zeigt Kautschuk als Schlüsselwerkstoff für die Energiewende
Montag, 26. Mai 2025
| Redaktion
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Seit 1983 ist die „Rubberstreet“ für Kautschuk und Elastomere integraler Bestandteil der K in Düsseldorf
Seit 1983 ist die „Rubberstreet“ integraler Bestandteil der K in Düsseldorf, Bild: Constanze Tillmann / Messe Düsseldorf

Die K in Düsseldorf ist nicht nur die weltweit wichtigste Messe der Kunststoff-, sondern auch der Kautschukindustrie. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind auch hier brennende Themen, an denen niemand vorbeikommt. Ein Grund mehr, im Vorfeld der K 2025 einmal zu beleuchten, wie wichtig Kautschuk in „grünen“ Anwendungsbereichen ist. Ob Geothermie, Windkraft, Wasserstofftechnologien oder Photovoltaik: Moderne Hochleistungskautschuke sind zentrale Werkstoffe der Energiewende. Auf der kommenden K 2025 in Düsseldorf, der Weltleitmesse für die Kunststoff- und Kautschukindustrie, steht die Innovationskraft der Elastomerbranche im Mittelpunkt. Die „Rubberstreet“ wird zum Branchentreffpunkt, um sich über neue Anwendungen und Entwicklungen im Bereich Kautschuk und TPE zu informieren.

Kautschuk für extreme Tiefen in der Geothermie

Geothermische Bohrungen zur Wärmegewinnung aus tieferen Erdschichten in bis zu 3.000 Metern Tiefe stellen enorme Anforderungen an die Werkstoffe. Zum Einsatz kommen beispielsweise so genannte Packer. Das sind Manschetten, die einen Teil des Bohrlochs abdichten. Auch Motoren mit einem schraubenförmigen Rotor in einem innen mit Gummi ausgekleideten Statorgehäuse werden in solchen Tiefbohrungen eingesetzt. Die Gummikomponenten bestehen aus hitzebeständigen Kautschuken wie Nitrilkautschuk (NBR), hydriertem Nitrilkautschuk (HNBR) oder Fluorelastomeren. Diese Materialien halten nicht nur den thermischen Belastungen, sondern auch den chemisch aggressiven Bohrflüssigkeiten stand.

Dichtungen für Fracking und Erdgastransport

Bei der Erdgasförderung, insbesondere beim Fracking, kommen säurebeständige, mehrlagige Gummischläuche zum Einsatz. Blowout-Preventer mit hochbelastbaren Gummidichtungen verhindern den unkontrollierten Gasaustritt. HNBR bietet hier eine hohe Beständigkeit gegen Schwefelwasserstoff und andere aggressive Medien.

EPDM-Membranen in der Biogasproduktion und Wasserstoff als Herausforderung für Elastomere

In Biogasanlagen kommen flexible, recycelbare EPDM-Membranen zum Einsatz, die sich gegen PVC-beschichtete Doppelmembranen behaupten müssen. Sie widerstehen zuverlässig korrosiven Bestandteilen wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff. Wasserstoffanwendungen erfordern Dichtungen, die extremen Temperaturen und Drücken standhalten. Butylkautschuk und Fluorkautschuke mit gasdichten Füllstoffen bieten hier Lösungsansätze. Darüber hinaus werden Dichtungswerkstoffe für Anwendungen mit Ammoniak als Trägermedium entwickelt.

Schwingungsdämpfung und Dichtungstechnik in der Windkraft

Windkraftanlagen, insbesondere im Offshore-Bereich, erfordern alterungs- und ozonbeständige Elastomere. NBR- und HNBR-Kautschuke werden in Lagern, Dichtsystemen und Schwingungsdämpfern eingesetzt. Auch Dichtprofile aus Silikon- oder EPDM-Kautschuk kommen bei der Herstellung von Rotorblättern zum Einsatz.

Kautschuk-Dichtungen und flexible Materialien für Photovoltaik und Wärmepumpen

Zur Abdichtung von PV-Modulen werden licht- und witterungsbeständige Silikone und EPDM eingesetzt. EVA-Folien dienen der Einbettung von Solarmodulen und können zunehmend durch biobasierte Alternativen ersetzt werden. Antirutschmatten aus EPDM verhindern das Verrutschen der Module auf Flachdächern. Auch moderne Wärmepumpen benötigen witterungsbeständige Kautschukkomponenten. Flexible Schläuche, Dichtungen und schwingungsdämpfende Matten tragen zur Effizienz und Langlebigkeit dieser Systeme bei.

„Rubberstreet“ auf der K 2025: Branchentreff für Kautschuk-Industrie 

Seit 1983 ist die „Rubberstreet“ fester Bestandteil der K in Düsseldorf. Unter der Federführung des WDK präsentiert sich hier die Kautschukindustrie mit Neuentwicklungen für eine nachhaltige Zukunft. Der Bereich dient als zentrale Anlaufstelle für alle, die sich gezielt über Elastomertechnologien informieren möchten.

Autor
Dr. Stefan Albus, freier Redakteur

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