Chemisches Recycling im industriellen Maßstab
Kreislaufwirtschaft: Matterr baut Depolymerisationsanlage im Chemiepark Knapsack
Montag, 08. September 2025
| Redaktion
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Bringen gemeinsam die Kreislaufwirtschaft voran: v.l.n.r. stehend: Ralf Müller (Yncoris), Benjamin Rump (Matterr), Melanie Hackler (Matterr), Christoph Kappenhagen (Yncoris), Jan Rückold (Matterr), Pierre Kramer (Yncoris), links unten: Sebastian Trunk (Yncoris), Clemens Müller (Matterr)
v.l.n.r. stehend: Ralf Müller (Yncoris), Benjamin Rump (Matterr), Melanie Hackler (Matterr), Christoph Kappenhagen (Yncoris), Jan Rückold (Matterr), Pierre Kramer (Yncoris), links unten: Sebastian Trunk (Yncoris), Clemens Müller (Matterr), Bild: Yncoris

Der Chemiepark Knapsack treibt seine Transformation in Richtung Kreislaufwirtschaft weiter voran. Mit der Ansiedlung des Recyclingunternehmens Matterr entsteht in Hürth eine Depolymerisationsanlage, die einen wichtigen Schritt hin zu einer fossilfreien, zirkulären PET-Industrie markiert. Geplant ist der Bau ab 2026, in der neuen Anlage sollen rund 30 Arbeitsplätze entstehen.

Jahreskapazität für PET-Recycling von rund 10.000 Tonnen

Die Anlage von Matterr wird eine Jahreskapazität von rund 10.000 Tonnen erreichen. Das Verfahren ermöglicht es, komplexe PET-Abfälle aufzubereiten, die bislang schwer verwertbar waren. Damit setzt das Unternehmen ein Zeichen für ressourcenschonende Wertstoffkreisläufe im industriellen Maßstab und stärkt die Kreislaufwirtschaft am Standort Knapsack.

Patentgeschütztes Depolymerisationsverfahren

Im Mittelpunkt steht ein patentgeschütztes Depolymerisationsverfahren. Dieses verarbeitet gemischte PET-Abfälle wie Mischgewebe oder mehrschichtige Verpackungen unter atmosphärischem Druck in ihre Primärstoffe. Nach Aufreinigung können diese in bestehenden Polyesteranlagen wiederverwertet werden. „Der Chemiepark Knapsack ist für uns der ideale Standort: Mit seinem klaren Fokus auf die Förderung der Kreislaufwirtschaft passt er hervorragend zu unserem Ansatz“, sagt Melanie Hackler, CEO von Matterr.

Kooperation mit Yncoris stärkt Kreislaufwirtschaft

Für die Produktion greift Matterr auf die Verbundstruktur im Chemiepark zurück und bezieht einzelne Stoffe von Anlagenbetreibern vor Ort. „Gemeinsam mit Yncoris schaffen wir hier die Basis für eine zukunftsorientierte, kreislaufbasierte PET-Industrie unabhängig von fossilen Rohstoffen. Gleichzeitig wollen wir beweisen, dass unser Ansatz ökonomisch tragfähig ist und neue Maßstäbe für nachhaltige Lieferketten in diversen Industrien setzen kann“, ergänzt Hackler.

Knapsack baut Kreislaufwirtschaft gezielt aus

Matterr ist bereits das dritte Unternehmen im Chemiepark Knapsack, das auf Recycling setzt. „Unser Plan war und ist es, Prozessanlagen anzusiedeln, die mit nachhaltigen Produktionen den Stoffverbund erhalten und die lokale Kreislaufwirtschaft stärken“, erklärt Ralf Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Yncoris. Bereits 2021 nahm Palurec eine Anlage zum Recycling von Getränkekartons in Betrieb. LyondellBasell errichtet im Werksteil Hürth-Süd ein Zentrum für Kunststoffrecycling, und das seit 2009 bestehende Ersatzbrennstoffkraftwerk liefert Dampf für Produktionsprozesse.

Industrielle Skalierung von Recyclingprozessen für die Kreislaufwirtschaft

Mit der neuen Anlage geht Matterr den Schritt vom Pilot- zum Industriemaßstab. „Genau das haben wir bei Matterr entwickelt. Mit der neuen Industrieanlage zeigen wir, dass unser Depolymerisationsverfahren im großtechnischen Maßstab funktioniert, zuverlässig und mit hoher Prozessstabilität“, sagt Benjamin Rump, COO von Matterr. Dabei profitiere das Unternehmen von der Erfahrung von Yncoris, die den Aufbau und die Anbindung an die Infrastruktur begleitet.

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