Wacker zeigt auf der K 2019 Hochleistungsadditiv für thermoplastische Elastomere
Montag, 22. Juli 2019
| Redaktion
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Das Siliconadditiv Genioplast Pellet 345 verringert die Härte von Artikeln, die aus thermoplastischen Polyurethan-Elastomeren (TPE) hergestellt werden.
Das Siliconadditiv Genioplast Pellet 345 verringert die Härte von Artikeln, die aus thermoplastischen Polyurethan-Elastomeren (TPE) hergestellt werden. Zugleich verbessert es deren Oberflächeneigenschaften. TPE-Artikel erhalten dadurch eine samtig-weiche Oberfläche, die noch dazu kratzfester ist und weniger leicht verschmutzt, Bild: Wacker

Der Münchner Chemiekonzern Wacker präsentiert auf der 21. internationalen Messe für Kunststoff und Kautschuk K 2019 ein neues Additiv für thermoplastische Polyurethane. Das unter dem Namen Genioplast Pellet 345 erhältliche Siliconprodukt verringert die Härte dieser Kunststoffe, macht sie elastischer und verbessert ihre Eigenschaften. Formteile erhalten dadurch eine Oberfläche, die sich angenehm weich anfühlt und beständiger gegen Kratzer, Abrieb und Verschmutzungen ist. Das neue Additiv lässt sich leicht in thermoplastische Polyurethane einmischen und verursacht weniger unerwünschte Nebenwirkungen als herkömmliche Siliconprodukte.

Mit Genioplast Pellet 345 erweitert der Münchner Chemiekonzern sein Portfolio siliconbasierter Additive für die Kompoundierung thermoplastischer Kunststoffe. Das Produkt wurde speziell zur Modifizierung von thermoplastischen Polyurethanen - kurz: TPU - entwickelt. Es eignet sich prinzipiell aber auch zum Einsatz in anderen thermoplastischen Elastomeren. Das in Pelletform angebotene Additiv kann zum Beispiel auch die Eigenschaften von thermoplastischen Polyamid- und Copolyester-Elastomeren deutlich verbessern.

Genioplast Pellet 345 ist ein Silicon-Copolymer, das wie ein Thermoplast verarbeitet werden kann. Organische Polymersegmente machen es so weit mit thermoplastischen Polyurethanen kompatibel, dass es sich - anders als gewöhnliche Silicone - beim Einmischen sehr fein und gleichmäßig in der Polyurethanmatrix verteilt. Zugleich wird es durch physikalische Wechselwirkungen an die Matrix gebunden und kann daher nicht migrieren. In Europa ist das Produkt auch für Lebensmittelanwendungen zugelassen.

Der Zusatz verleiht der Oberfläche von thermoplastischen Polyurethanen eine höhere Glätte und verbessert dadurch ihre Kratz- und Abriebfestigkeit. Zusätzlich wird die Oberfläche beständiger gegenüber Verschmutzungen durch Lebensmittel und Kosmetika. Diese Wirkungen werden bereits mit Einsatzmengen zwischen 3 und 5 Prozent erreicht. Eine Zugabe von mehr als 10 Prozent wirkt sich auf die Härte und die mechanischen Eigenschaften des thermoplastischen Polyurethanelastomers aus. Der Kunststoff wird weicher und elastischer. Wird die Einsatzmenge des Additivs um 10 Prozent erhöht, sinkt die Härte um etwa 5 Punkte auf der Shore-A-Skala. Mit zunehmender Weichheit verliert der Kunststoff zwangsläufig etwas an mechanischer Festigkeit. Im Vergleich zu anderen siliconbasierten Technologien, die zur Härtereduzierung von TPU-Kunststoffen bekannt sind, fällt diese unerwünschte Nebenwirkung beim Einsatz von Genioplast Pellet 345 jedoch gering aus.

Kunststoffartikel, die aus Mischungen eines TPU mit dem neuen Additiv hergestellt werden, erhalten eine samtig-weiche, sich trocken anfühlende Oberfläche. Endverbraucher erwarten solch eine Oberfläche vor allem bei Artikeln, die sie im Gebrauch immer wieder berühren oder die sie direkt am Körper tragen. Das pelletförmige Additiv lässt sich leicht dosieren und problemlos mit gängigen Compoundierextrudern in thermoplastische Polyurethane einmischen. Die erhaltenen Compounds können durch Spritzgießen oder Extrusion zu Formteilen oder Folien weiterverarbeitet werden. Da das Additiv die guten Haftungseigenschaften des Kunststoffs nicht beeinträchtigt, sind die Compounds auch für den Zwei-Komponenten-Spritzguss geeignet. Somit lassen sich Hart-Weich-Verbunde beispielsweise mit einer haptisch besonders angenehmen Weichkomponente kostengünstig realisieren.

Mit diesem Eigenschaftsprofil werden die Anwendungsmöglichkeiten der thermoplastischen Polyurethane erweitert. TPU-Formteile, die sich angenehm anfühlen und die auch nach längerem Gebrauch schön aussehen sollen, werden vor allem in der Unterhaltungs- und Mikroelektronik und in der Sportartikelbranche benötigt. Typische Beispiele sind Armbänder von Smart-Watches und anderen Wearables, abrieb- und verfärbungsresistente Schutzhüllen von Smartphones oder Griffe von Sportartikeln und Werkzeugen. Sie finden Wacker auf der K 2019 in Halle 6, Stand A10.
 

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