Nachhaltige Farbmittel für die Kunststoffindustrie

Hitzebeständige Gelbpigmente der Reihe Colortherm für Hochleistungspolymere

Lanxess hat mit Macrolex Orange HT einen Farbstoff entwickelt, mit dem sich Kunststoffe dauerhaft im Orange-Ton RAL 2003 einfärben lassen

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess bietet der Kunststoffindustrie leistungsfähige und nachhaltige Farbmittel für die Einfärbung von technischen Kunststoffen. Auf der K 2022, die vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf stattfindet, stellt das Unternehmen seine Produktsortimente zur energieeffizienten Herstellung von Kunststoffartikeln vor, die eine nachträgliche Lackierung überflüssig machen und so Nacharbeit vermeiden. Das umfasst sowohl Universalprodukte als auch Spezialitäten für besondere Anforderungen. Produktabhängig bestimmen Hitzestabilität, Farbstärke, Licht- und Wetterbeständigkeit sowie Brillanz das Eigenschaftsprofil.

Bauteile für Hochspannungsanwendungen dauerhaft einfärben

Das Sortiment an Farbmitteln des Geschäftsbereichs Polymer Additives umfasst rund 150 Produkte und beinhaltet neben den Farbstoffen der Marke Macrolex auch High-Performance-Pigmente und Pigmentpräparationen für den Einsatz in einer Vielzahl anspruchsvoller Anwendungen. Anne Stelzer, Leiterin Global Marketing Colorant Additives Business: „Unsere löslichen Farbstoffe der Marke Macrolex können breit eingesetzt werden, sowohl bei ‚frischen‘ Polymeren als auch in Rezyklaten. Damit kann jeder gewünschte Farbort eingestellt werden“.

Für Hochspannungskomponenten ist die Farbe Orange als Sicherheitsmerkmal vorgeschrieben. Diese Farbgebung kennzeichnet zunehmend in Elektro- und Hybridfahrzeugen stromführende Leitungen oder Bauteile für Hochspannungsanwendungen. Die Signalfarbe soll Mechaniker und Rettungskräfte auf die potenzielle Gefahr eines Stromschlags hinweisen. Für diesen Zweck hat Lanxess ein Farbmittel entwickelt, mit dem sich Kunststoffe dauerhaft im Orange-Ton RAL 2003 einfärben lassen. Macrolex Orange HT ist ein löslicher organischer Farbstoff mit einer hohen Hitzestabilität, guter Lichtechtheit und Wetterbeständigkeit, hoher Farbstärke sowie hervorragender Brillanz. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Farbstoffen ist das halogenfreie Macrolex Orange HT sehr gut für den Einsatz in Polyamid geeignet, aber auch für andere bedeutende Kunststoffsorten wie Polycarbonat oder Polyphenylensulfid, die wegen ihrer hohen Verarbeitungstemperaturen eine Herausforderung für Farbstoffe sind.

Hitzestabil, migrationsbeständig und gut dispergierbar

Die Eisenoxid- und Chromoxidpigmente der Marke Colortherm des Geschäftsbereichs Inorganic Pigments von Lanxess erfüllen die Anforderungen der Kunststoffverarbeiter an eine gute Dispergierbarkeit bei kurzen Verweilzeiten und geringen Scherkräften in den Prozessen. Aufgrund ihrer speziellen Mikronisierung lassen sich die fein gemahlenen Pigmente schnell im Kunststoff verteilen, was eine hohe Produktivität ermöglicht. Aufgrund der hohen Hitzestabilität können die Pigmente je nach Typ auf Temperaturen von über 300 Grad Celsius erhitzt werden und behalten ihre Performance auch im Einsatz bei so genannten Hochleistungspolymeren, die in verschiedensten Anwendungen immer häufiger Glas, Keramik und Stahl ersetzen müssen. Die Pigmente der Reihe Colortherm sind auch als Rohstoff für die Einfärbung von Lebensmittelverpackungen und Spielzeug zugelassen.

Lanxess bietet für eine zuverlässige Gelbeinfärbung von Hochtemperatur-Polymeren die modulare Produktreihe Colortherm Yellow an. Sie umfasst die Eisenoxide Colortherm Yellow 5 und Colortherm Yellow 20 sowie die Zinkferrite Colortherm Yellow 26, Colortherm Yellow 30 und Colortherm Yellow 3950. Das Sortiment deckt sowohl das Farbspektrum an hellen, gesättigten Gelb- als auch Orangetönen ab. Aufgrund ihres speziellen Herstellungsprozesses ist die Farbstärke der Zinkferrite Colortherm Yellow 26 und Colortherm Yellow 30 im Vergleich zu alternativen Produkten um bis zu 20 Prozent höher. Das führt zu einer entsprechenden Materialeinsparung bei der Kunststoffeinfärbung. „Das Besondere an unserer Produktreihe Colortherm Yellow ist die hohe Flexibilität bei der Pigmentauswahl. Verarbeiter können maßgeschneidert für den einzufärbenden Kunststoff-Typ und die geforderte Hitzestabilität das passende Pigment auswählen“, sagt Stefano Bartolucci, Global Market Segment Manager Plastics im Geschäftsbereich Inorganic Pigments bei Lanxess.

Mülltrennung ermöglichen und Produktionsausfälle vermeiden

Die Kreislaufwirtschaft ist ein bestimmendes Thema der Kunststoffbranche und auch für Lanxess von zentraler Bedeutung. „Eine unserer Neuentwicklungen trägt beispielsweise dazu bei, die weltweit noch viel zu niedrige Recyclingquote von Kunststoffverpackungen zu erhöhen. Denn schwarze Kunststoff-Verpackungen können bei der Müllsortierung aufgrund ihrer Farbe von optischen Sensoren oft nicht richtig identifiziert und demzufolge nicht sortiert werden. Sie müssen folglich thermisch entsorgt werden“, erläutert Bartolucci. Das von Lanxess entwickelte Eisenoxidpigment Bayferrox 303 T zur Einfärbung von schwarzem Kunststoff, das einen Reflexionsgrad im nahen Infrarot (NIR) von 20 Prozent aufweist, ermöglicht eine effiziente Identifizierung von Kunststoffen mit NIR-Detektoren. Bei der Mülltrennung können schwarze Kunststoffverpackungen so in Sortieranlagen erkannt werden, da das Eisenoxidpigment im Gegensatz zum meist zur Einfärbung verwendeten Ruß die IR-Strahlung reflektiert.

„Durch ein spezielles Herstellungsverfahren ist es uns gelungen, ein Pigment mit einem extrem niedrigen magnetischen Wert zu synthetisieren. Vergleicht man Bayferrox 303 T mit Standard-Mangan-Ferriten, so ist der Magnetismus um mehr als 50 Prozent reduziert“, erklärt Bartolucci. „Durch unser Schwarzpigment können Fehlalarme zum Beispiel in der Lebensmittelproduktion vermieden und eine höhere Prozesssicherheit durch weniger Unterbrechungen erzielt werden. Denn Metalldetektoren können nicht unterscheiden, ob es sich um ein Pigment oder ein Metallstück in der essbaren Ware handelt. Daher müssen Metallverunreinigungen sowohl im Masterbatch als auch in der Verpackung vermieden werden“, ergänzt er.