Deutsche Exporte von Plastikabfall in den letzten zehn Jahren fast halbiert

Deutschland war auch 2023 größter Exporteur von Kunststoffabfällen in der EU

Kunststoffabfall

Deutschland exportiert laut Destatis immer weniger Kunststoffabfälle ins Ausland. Im Jahr 2023 wurden hierzulande gut 694.000 Tonnen Kunststoffabfälle ausgeführt. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Welttags der Ozeane am 08. Juni mitteilt, hat sich damit die Menge der exportierten Kunststoffabfälle in den letzten zehn Jahren mit einem Minus von 48 Prozent fast halbiert. Ein Grund dafür sind Einfuhrbeschränkungen einiger asiatischer Länder für Kunststoffabfälle.

2013 wurden noch gut 1,3 Millionen Tonnen aus Deutschland exportiert. Im Vergleich zum Jahr 2022 ging die exportierte Menge von Kunststoffabfall im Jahr 2023 um acht Prozent zurück.

Niederlande größter Abnehmer von Kunststoffabfall aus Deutschland

Die meisten Plastikabfälle aus Deutschland wurden im vergangenen Jahr in die Niederlande exportiert. Mit knapp 131.600 Tonnen ging fast ein Fünftel aller exportierten Kunststoffabfälle in das europäische Nachbarland, das mit dem Hafen Rotterdam über einen wichtigen Umschlagplatz für Seefracht verfügt. Mit Malaysia an zweiter Stelle ist im Gegensatz zu den beiden Vorjahren wieder ein asiatisches Land unter den drei wichtigsten Abnehmerländern von Kunststoffmüll. Gut 90.500 Tonnen Kunststoffabfälle wurden aus Deutschland dorthin exportiert. Das ist mit 34 Prozent rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. An dritter Stelle folgt die Türkei mit rund 87.100 Tonnen.

Deutschland bleibt EU-weit größter Exporteur von Kunststoffabfällen

Der Umgang mit Kunststoffabfällen beschäftigt vor dem Hintergrund von Plastikstrudeln in den Weltmeeren und der globalen Verbreitung von Mikroplastik auch die internationale Staatengemeinschaft. Im EU-Vergleich exportierte Deutschland auch im Jahr 2023 die größte Menge an Kunststoffabfällen. Zweitgrößter Exporteur von Kunststoffabfällen in der Europäischen Union waren laut der EU-Statistikbehörde Eurostat die Niederlande mit gut 550.500 Tonnen, gefolgt von Belgien mit einer Exportmenge von knapp 436.400 Tonnen.