
Das europäische Bildungsprojekt Circvet setzt neue Maßstäbe in der Qualifizierung für eine nachhaltige Kunststoffverarbeitung. Unter Beteiligung des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid entsteht im Rahmen des Programms „ERASMUS+“ ein hybrider Weiterbildungskurs für Fachkräfte auf allen Qualifikationsniveaus. Ziel ist es, praxisrelevante Inhalte zur zirkulären Kreislaufwirtschaft europaweit einheitlich und digital zugänglich zu machen.
Circvet stärkt Green Skills in der Kunststoffindustrie
Das Konsortium vereint zwölf Partnerinstitutionen aus sechs EU-Ländern, darunter Hochschulen, Forschungszentren und Industrievertreter. Die Lernmodule richten sich an Auszubildende, Studierende und berufstätige Fachkräfte. Alle Teilnehmenden durchlaufen eine Bedarfsanalyse, erhalten personalisierte Lernpfade und schließen mit einem EU-weit anerkannten Zertifikat ab.
Themenschwerpunkte von Circvet: Von Recycling bis Digitalisierung
Die Lerninhalte decken ein breites Spektrum an relevanten Aspekten der Kreislaufwirtschaft ab. Dazu gehören Grundlagen der Circular Economy, Ökodesign und Lebenszyklusanalyse, digitale Technologien wie künstliche Intelligenz, Blockchain oder IoT, aktuelle Recyclingprozesse sowie nachhaltige Fertigungsstrategien. Ergänzt werden die Module durch Inhalte zu Marktmechanismen, Wertschöpfung durch Wiederverwendung und unternehmerischen Ansätzen für zirkuläre Geschäftsmodelle. Damit bietet Circvet praxisorientiertes Wissen für alle Bereiche der kunststoffverarbeitenden Industrie.
Drei Bildungsebenen, ein Ziel: Ressourcenschonende Kunststoffverarbeitung
Die Inhalte des Kurses sind auf drei Zielgruppen zugeschnitten:
- In der beruflichen Erstausbildung („I-VET-VET") umfasst der Unterricht 25 Stunden im Präsenz- oder Live-Online-Format.
- Studierende („I-VET-HE") erhalten 18,75 Stunden kompakte, akademisch ausgerichtete Inhalte.
- Berufstätige („C-VET") lernen flexibel im Selbststudium über eine digitale Lernplattform.
Validierungsworkshop belegt Praxisnähe von Circvet
Im Februar 2025 startete die Validierung der Lernmodule. Bei einem Workshop in Alessandria bewerteten Fachkräfte aus dem Verpackungssektor die Inhalte anhand realer Anwendungsfälle. Direkt anschließend definierte der Lenkungsausschuss finale Leistungskennzahlen und Maßnahmen zur nachhaltigen Verwertung der Projektergebnisse. Ein zentrales Thema war die Übertragung erfolgreicher Modelle in die Breite der europäischen Bildungslandschaft.
Circvet als Beispiel für gelebte EU-Zusammenarbeit
Das Projekt lebt vom länderübergreifenden Austausch. Lokale Workshops, kombiniert mit internationalen Arbeitstreffen, sorgen für praxisnahe Kursentwicklung. Die letzte Sitzung findet im Juni 2025 auf Gran Canaria statt. Dort wird über die dauerhafte Integration von Circvet in europäische Bildungsstrukturen entschieden.
Fazit: Circvet als Blaupause für digitale Weiterbildung in der Kreislaufwirtschaft
Mit einem Fördervolumen von 1,9 Millionen Euro und einer Laufzeit bis August 2025 ist Circvet ein zukunftsweisendes Modellprojekt. Es zeigt, wie digitale Bildung, Nachhaltigkeit und europäische Kooperation erfolgreich miteinander verbunden werden können. Interessierte können sich über die Circvet-Projektwebseite kostenfrei registrieren und den Kurs absolvieren.