Carbon Management: Kontinuierliche Reduzierung von Emissionen in allen Bereichen
Kunststoffbereich von BASF gestaltet nachhaltige Zukunft
Montag, 02. September 2024
| Redaktion
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Zirkularität: Umsatzsteigerung mit zirkulären Produkten bis 2030 auf 20 Prozent angestrebt
Zirkularität: Umsatzsteigerung mit zirkulären Produkten bis 2030 auf 20 Prozent angestrebt, Bild: BASF angestrebt

Der Kunststoff-Unternehmensbereich Performance Materials der BASF hat seine strategische Roadmap zur Klimaneutralität bis 2050 vorgestellt und wichtige Meilensteine auf dem Weg zur zirkulären Wirtschaft definiert. Damit setzt sich der Unternehmensbereich an die Spitze der dringend notwendigen Nachhaltigkeitstransformation bei Kunststoffen. „Wir wollen unseren Kunden die Transformation ermöglichen, indem wir ein Portfolio mit geringerem CO2-Fußabdruck und vielfältige Kreislauflösungen anbieten. Wir arbeiten entlang des gesamten Lebenszyklus‘ von Kunststoffen, um sie nachhaltiger zu machen: von der ressourcenschonenderen Herstellung über verbesserte Anwendung bis hin zu der Frage, wie wir Kunststoffen eine zweite Nutzungsphase geben können“, sagt Martin Jung, President BASF Performance Materials. „Wir nennen diese Transformation #ourplasticsjourney. Mit unserem strategischen Fahrplan legen wir ein wichtiges Fundament, um diese Transformation schneller voranzubringen.“

BASF hat sich ein klares Ziel gesetzt, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, will das Unternehmen seine CO2-Emissionen bis 2030 um 25 Prozent gegenüber 2018  in Scope 1 und 2 und um 15 Prozent gegenüber 2022 in Scope 3.1 reduzieren. Der erste obligatorische Schritt in der CO2-Managementstrategie ist die Erhöhung der Nutzung von Ökostrom. „Bereits im Jahr 2023 haben wir bei Performance Materials mehr als ein Drittel unserer Standorte weltweit mit Ökostrom betrieben, und wir arbeiten entschlossen daran, bis 2025 alle vollständig umzustellen“, sagt Jung.

Grüner Strom spielt auch in vorgelagerten Stufen der BASF-Wertschöpfungskette eine wichtige Rolle, insbesondere im Bereich Scope 3.1. So liefert BASF beispielsweise „3B Fibreglass“ mit Glasfasern, die zur Verstärkung von thermoplastischen und duroplastischen Polymeren eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Solarmodulen zur Stromerzeugung reduziert „3B Fibreglass“ seinen Kohlendioxidausstoß erheblich. Auf diese Weise überträgt sich der reduzierte CO2-Fußabdruck der Glasfasern auf die Produkte der BASF und letztlich auf deren Kunden. Dieses Beispiel demonstriert das Potenzial einer Kreislaufwirtschaft, wenn sich alle Beteiligten der Nachhaltigkeit verpflichten.

Kunden mit zertifizierten nachhaltigen Lösungen unterstützen

BASF lässt ihre Produktionsstandorte weltweit nach International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) Plus und/oder REDCert2 zertifizieren. Die meisten Standorte von Performance Materials sind nach mindestens einem System bewertet. Weitere Standorte in allen Regionen werden bis Ende 2024 folgen. Unabhängige Zertifizierer überprüfen die Menge an nachwachsenden Rohstoffen, die in biomassebilanzierten Produkten eingesetzt werden. Diese nachwachsenden Rohstoffe ersetzen einen Teil der fossilen Rohstoffe, die für die Produktion am Anfang der Wertschöpfungskette benötigt werden. Das Verfahren garantiert identische Produktqualitäten und -eigenschaften, so dass die Kunden die Materialien als Drop-in-Lösungen einsetzen können. Gleiches gilt für chemisch verwertete Rohstoffe wie Pyrolyseöle aus Altreifen oder gemischten Kunststoffabfälle.
„Schon heute ist ein Großteil unseres Produktportfolios mit deutlich geringerem oder sogar Netto-Null-Produkt-CO2-Fußabdruck verfügbar. Wir unterstützen unsere Kunden so früh wie möglich auf dem Weg zu ihren Nachhaltigkeitszielen und bieten verschiedenste Optionen für die Kreislaufwirtschaft an“, ergänzt Matthias Scheibitz, Head of Sustainability, BASF Performance Materials.

BASF mit ehrgeizigem Ziel für kreislauforientiertes Produktsortiment

Um den Anteil zirkulärer Rohstoffe in ihrem Produktportfolio zu erhöhen, untersucht die BASF die vielversprechendsten Massenbilanzlösungen und erfüllt damit die Erwartungen von Kunden aus allen Branchen. Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit strebt der Kunststoffbereich an, bis 2030 mindestens 20 Prozent seines Umsatzes in der Kreislaufwirtschaft durch Produkte, die mindestens 20 Prozent zirkuläre Rohstoffe enthalten, zu erwirtschaften. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet bereits heute das Biopolymer-Portfolio für zertifiziert kompostierbare Verpackungen und landwirtschaftliche Anwendungen. Biopolymere tragen dazu bei, den biologischen Kreislauf zu schließen, indem sie Lebensmittelabfälle reduzieren, das organische Recycling von organischen Abfällen erhöhen, Nährstoffe in den Boden zurückführen und die Anreicherung von Mikroplastik in landwirtschaftlich genutzten Böden verhindern.

Beispiele für nachhaltige Produkte in der Praxis

Als Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsbemühungen in der Kunststoffindustrie betrachtet BASF Performance Materials die Co-Creation mit Kunden und Partnern. „Für uns ist es entscheidend, unseren Kunden kommerzielle und serienreife, nachhaltige Lösungen anzubieten und sie für das zu begeistern, was heute bereits möglich ist“, so Jung. Dabei muss der Kreislaufgedanke bereits in der Phase der Produktentwicklung verankert werden. So hat BASF Performance Materials kürzlich eine neue Technologie für Polyurethan-Schäume entwickelt, die ein vereinfachtes und skalierbares werkstoffliches Recycling ermöglicht. Vor kurzem wurden erste Lenkrad-Prototypen mit dieser neuen Technologie in Europa und China der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Leistungsschalter „SIRIUS 3RV2“ von Siemens ist das erste elektrische Sicherheitsprodukt mit Kunststoffkomponenten, bei dem fossile Rohstoffe am Anfang der Wertschöpfungskette durch Biomethan aus erneuerbaren Quellen wie landwirtschaftlichen Abfällen ersetzt werden. In anderen Fällen ergänzen sich biobasierte und recycelte Rohstoffe, wie beim gemeinsam mit Mercedes-Benz entwickelten Türgriff und Crashabsorber der Mercedes-Benz S-Klasse. Bei der Herstellung der hier verwendeten Kunststoffe ersetzen Pyrolyseöl aus Altreifen und Biomethan aus organischen Abfällen fossile Rohstoffe in den Wertschöpfungsketten. Schließlich steht den Kunden bereits heute ein umfangreiches Portfolio an technischen Kunststoffen und Polyurethanen mit einem deutlich reduzierten individuellen Carbon Footprint (PCF) zur Verfügung. Einige dieser „LowPCF“-Produkte erreichen einen CO2-Fußabdruck nahe Null und zeigen damit einmal mehr, dass eine nachhaltige Zukunft mit Kunststoffen in greifbare Nähe rückt.
 

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