Die Kunststoffindustrie steht unter wachsendem Druck, umweltverträglichere Lösungen und nachhaltige Kunststoffprodukte zu entwickeln. Zugleich steigt die Bedeutung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Für kleine und mittlere Unternehmen wird es zunehmend relevant, ökologische Anforderungen bereits in der frühen Produktentwicklung zu berücksichtigen.
Werkstoffwahl beeinflusst CO2-Bilanz von Kunststoffprodukten
Die Auswahl geeigneter Werkstoffe spielt eine zentrale Rolle für die Umweltwirkungen eines Bauteils im Lebenszyklus. Um diesen Zusammenhang gezielt zu nutzen, erweitert das Kunststoff-Institut Lüdenscheid seine etablierte Materialrecherche. Damit bietet der Anbieter die CO2-Bilanzierung von Kunststoffprodukten mit besonderem Fokus auf Spritzgussteile an. Unternehmen erhalten nicht nur Materialempfehlungen, sondern auch verifizierte CO2-Zertifikate für ihre Produkte.
Kunststoffprodukte nachhaltig und kosteneffizient entwickeln
Die Verwendung alternativer Kunststoffe, insbesondere Rezyklate, birgt Potenzial zur Kostenreduktion, vorausgesetzt, Qualität und Verarbeitbarkeit stimmen. Die kombinierte Material- und CO2-Analyse des Instituts unterstützt Unternehmen bei der Auswahl von Werkstoffen, die technische Vorgaben erfüllen und gleichzeitig Emissionen senken. Das vermeidet ineffiziente Materialwechsel und spart langfristig Kosten.
Systematische Materialrecherche und CO2-Berechnung
Bereits in der Entwicklungsphase werden wesentliche Weichen für Kosten und Umweltwirkungen gestellt. Wer frühzeitig verschiedene Materialoptionen inklusive CO2-Fußabdruck kennt, kann fundierte Entscheidungen treffen. Neben technischen und wirtschaftlichen Aspekten gewinnen Umweltkriterien an Bedeutung: Dazu zählen Recyclingfähigkeit, der Einsatz biobasierter Rohstoffe oder die Verfügbarkeit von Sekundärmaterialien. Die Auswahl erfolgt auf Basis strukturierter Anforderungen, die mithilfe institutseigener Checklisten erhoben werden. Geeignete Werkstoffe werden durch Recherchen in Fachliteratur und Datenbanken wie UL Prospector identifiziert und mit Rohstofflieferanten abgestimmt.
Kunststoffprodukte mit validierten CO2-Werten bilanzieren
Zur Nachhaltigkeitsbewertung wird der Product Carbon Footprint (PCF) in der Systemgrenze „cradle to gate“ ermittelt. Dabei nutzt das Institut die Software „Umberto 11" sowie die LCA-Datenbank „ecoinvent 3". Das Ergebnis ist eine nachvollziehbare CO2-Bilanz, dokumentiert als zertifizierter Nachweis. Diese ist für interne Bewertungen und externe Anforderungen nutzbar.
Wettbewerbsvorteile durch CO2-Transparenz
Zunehmend fordern Kunden aus der Automobil- oder Konsumgüterindustrie belastbare Ökobilanzen für Bauteile. Wer hier vorbereitet ist, erfüllt ESG-Vorgaben, sichert sich Wettbewerbsvorteile und stärkt seine Position in der Lieferkette. Die Analyse schafft zudem eine verlässliche Grundlage für strategische Entscheidungen.
Nachhaltigkeitspotenziale und technische Grenzen
Mit gezielter Werkstoffwahl lassen sich CO2-Emissionen deutlich reduzieren, vor allem durch Rezyklate oder biobasierte Materialien. Diese bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich: Nicht alle erfüllen sämtliche technischen Anforderungen, und die Datenlage zur Nachhaltigkeit ist oft lückenhaft. Standardisierte Methoden und transparente Datensätze sind daher entscheidend.
Fazit: Kunststoffprodukte umweltgerechter gestalten
Die methodische Auswahl nachhaltiger Werkstoffe bietet große Potenziale zur Emissionsreduktion bei Kunststoffbauteilen. Eine fundierte Verbindung technischer und ökologischer Kriterien in der Werkstoffentscheidung bildet die Basis für weiterführende Nachhaltigkeitsstrategien. Ergänzende Aspekte wie Produktdesign und Lebensdauer sollten dabei mitgedacht werden.