
Mit der Entwicklung von „Recycling Content TPE“ mit sehr guter PA-Haftung haben Hilti und Kraiburg TPE ihre Partnerschaft auf Projekte mit Nachhaltigkeitsfokus ausgedehnt. Ausgangspunkt der Erweiterung der nunmehr über zwei Jahrzehnte bestehenden Zusammenarbeit war die zunehmende Gewichtung, die beide Unternehmen auf den Ausbau nachhaltiger Strategien und Initiativen legen. Das gilt insbesondere dort, wo diese im größeren Umfang in die Entwicklung neuer Produkte und Produktkomponenten einfließen können. Im Rahmen des Supplier Recognition Model erhält der Hersteller von maßgefertigten thermoplastischen Elastomeren von Hilti zudem die Auszeichnung „Distinguished Honors - Spezialprojekte“.
Ziel der im Jahr 2021 initiierten Projektkooperation zwischen dem Werkzeughersteller Hilti und Kraiburg TPE war die Entwicklung eines Recycling-Compounds. Dieses sollte als Oberflächenmaterial von Werkzeuggriffen auf Polyamid-Basis eingesetzt werden. Nachdem die Anforderungen für das neu zu designende Thermoplastische Elastomer, kurz: TPE, definiert worden waren, begann Kraiburg TPE im Sommer 2021 mit der Entwicklung des neuen Werkstoffs. Dabei ging es vor allem darum, einen höchstmöglichen Anteil von PIR- und PCR-Rohstoffen in die Rezeptur zu integrieren. Das sind Werkstoffe, die sowohl aus industriellen Abfallstoffen als auch aus privaten Haushalten wiederverwendet werden konnten.
Recycling-Compounds erfüllen Eigenschaften von Bestands-TPE
Gleichzeitig galt es, die bestehenden Eigenschaften des bereits im Einsatz befindenden TPE beizubehalten. Dazu gehörte neben dem festgelegten Härtebereich vor allem die Übernahme der ausgeprägten PA-Haftung. Darüber hinaus wurde im anschließenden Entwicklungsprozess die Fließfähigkeit des thermoplastischen Elastomers weiter verbessert. Mit dem neu entwickelten „Recycling Content TPE“ konnte das Entwicklungsteam von Kraiburg TPE dem Kunden Anfang 2023 ein Compound liefern. Diese hat die Kernanforderungen an den Bestandswerkstoff weiterhin erfüllt. Gleichzeitig weist es einen hohen Anteil an recycelten Rohmaterialien auf.
Nachhaltigerer Werkstoff senkt CO2-Verbrauch
Karin Maier, Kundenverantwortliche für Hilti bei Kraiburg TPE, erklärt: „Unter Berücksichtigung der geforderten Eigenschaften haben wir eine Rezeptur entwickelt, die einen Recycling-Anteil von deutlich über fünfzig Prozent liefert. Eine geringere Dichte führt zu Gewichtseinsparungen, bei gleichbleibender Qualität.“ Dazu kamen weitere Verbesserungen von Nachhaltigkeitsfaktoren im Produktionskreislauf. Dies waren etwa Einsparungen beim CO2-Verbrauch wie auch eine Konsolidierung beim Material. Maier betont: „Das hat als Ergebnis uns, aber vor allem auch unseren Kunden überzeugt!“
80 Prozent Anteil an Abfallstoffen aus privaten Haushalten
In unmittelbarer Verbindung mit dem erfolgreichen Einsatz des „Recycling Content TPE“ prüften die Entwicklungsteams beider Unternehmen weitere Optionen für nachhaltige Anwendungen mit hohen Recycling-Anteilen. Als besonders geeignet für Griffapplikationen bei Hilti-Werkzeugen erwies sich dabei Universal PCR TPE, das von Kraiburg TPE bereits im Jahresverlauf 2021 entwickelt worden war. Projektmanager Eugen Andert: „In das Design der daran anschließenden zweiten Generation konnten wir bereits Erfahrungen einfließen lassen, die wir und unsere Kunden in der konkreten Anwendung damit gesammelt hatten. Ergebnis war ein TPE mit einem PCR-Anteil von fast achtzig Prozent.“
Das neue Universal PCR TPE ist dabei für eine Vielzahl von Consumer- und Industrieanwendungen geeignet. Das sind zum Beispiel Griff- bzw. Soft-Touch-Oberflächen, Befestigungs- sowie Funktions- und Designelemente. Seit 2024 wird es auch bei Werkzeugen von Hilti eingesetzt.
Hilti zeichnet starke Partnerschaft mit Kraiburg TPE aus
Die langjährige Partnerschaft zwischen Hilti und Kraiburg TPE wurde jüngst ausgezeichnet. Bei den von Hilti vergebenen Awards im Rahmen des „Supplier Recognition Model“ im Unternehmenshauptsitz in Liechtenstein wurden besonders nachhaltige Lieferanten geehrt, die in ihren Kategorien als Sieger hervorgegangen sind. Kraiburg TPE konnte sich in der Kategorie Spezialprojekte den ersten Platz sichern. Bewertet wurde nach den Kriterien: Innovation, Nachhaltigkeit, Qualität, Proaktivität, Performance, Zuverlässigkeit, Bearbeitungszeit und Unternehmenskultur.