Covestro erweitert Angebot an nachhaltigeren Polycarbonaten

Fortschrittliche Lösungen für die Kreislaufwirtschaft

Polycarbonat mit 90-prozentigem Anteil an recyceltem Kunststoff aus Post-Consumer-Abfällen (PCR) an, das unter anderem in der Unterhaltungselektronik eingesetzt werden kann

Nachhaltigere Kunststoffe, insbesondere solche mit steigenden Anteilen an recyceltem Material oder an Biomasse und folglich einem geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck, werden zunehmend nachgefragt. Zugleich entwickelt die Industrie neue Lösungen zur Erreichung von Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität. Covestro bietet nun ein Polycarbonat mit einem 90-prozentigem Anteil an recyceltem Kunststoff aus Post-Consumer-Abfällen (kurz PCR) an, das unter anderem in der Unterhaltungselektronik eingesetzt werden kann. Der CO2-Fußabdruck des neuen Makrolon PCR-Polycarbonat-Harzes ist um 70 Prozent geringer als der von vergleichbarem fossilbasiertem neuem Kunststoff. Es ist Bestandteil des CQ-Produktportfolios an zirkulären Lösungen. Das Unternehmen will diesen Typ zunächst im asiatisch-pazifischen Raum anbieten.

„Wir sind sehr stolz auf diese bahnbrechende Lösung, da sie es unseren Kunden ermöglicht, ihre Nachhaltigkeitsziele schneller zu erreichen. Das gilt insbesondere für Branchen wie die Unterhaltungselektronik und Hersteller von Audio- und Netzwerkgeräten, die selbst ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele haben", sagt Lily Wang, globale Leiterin des Segments Engineering Plastics bei Covestro. „Dies ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu unserer Vision, vollständig kreislauffähig zu werden, und ein wichtiger Beitrag zur Beschleunigung der Transformation von Industrien hin zu einer kreislauffähigen und klimaneutralen Zukunft."

Mit diesem Kunststofftyp lassen sich ein außergewöhnlicher Weißgrad und hoch gesättigte Farben erzielen, was für PCR-Kunststoffe mit hohem Recycling-Anteil normalerweise eine Herausforderung darstellt. Ermöglicht wird dies durch die Auswahl der Rezyklate und die Optimierung der Materialzusammensetzung während des Compoundierprozesses. Der PCR-Typ wird mit halogenfreien Flammschutzmitteln hergestellt, die die Leistungsanforderungen erfüllen, ohne die Umwelt stärker zu belasten. Er erfüllt außerdem die höchste V-0-Einstufung der UL 94-Entflammbarkeitsstandards der Underwriters Laboratories.

Covestro kooperiert mit Jabra

Das Polycarbonat-Blend „Bayblend FR3010 R75“ von Covestro wird beispielsweise in den Ohrmuscheln der neuesten „Evolve2-Headset“-Serie der dänischen Marke Jabra für Audiogeräte und Videokonferenzsysteme verwendet. Dieser Typ besteht zu 75 Prozent aus recyceltem Material und hat einen um 50 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck im Vergleich zum konventionellen fossilbasierten Pendant, erfüllt die Leistungsanforderungen aber dennoch gut.

Um die steigende Nachfrage zu bedienen, errichtet Covestro an seinem integrierten Standort in Shanghai zurzeit eine spezielle Compoundieranlage für PCR-Polycarbonate. Nach ihrer Inbetriebnahme, die im Laufe dieses Jahres geplant ist, wird sie in der Lage sein, jährlich mehr als 25.000 Tonnen hochwertiger PCR-Polycarbonate zu liefern.

Klimaneutrale Lösungen durch Massenbilanzierung

Neben den PCR-Typen, die durch mechanisches Recycling hergestellt werden, macht Covestro auch Fortschritte bei Polycarbonaten, die mit massenbilanzierten Bioabfällen und -reststoffen attribuiert und nach dem international anerkannten ISCC PLUS-Standard zertifiziert sind.

Inzwischen liefert das Unternehmen regelmäßig Makrolon RE Polycarbonate mit einem zugewiesenen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen von bis zu 89 Prozent aus. Ausgewählte Produkte, darunter auch klimaneutrale Polycarbonate, werden nach einem Tüv-zertifizierten System zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom versorgt. Bereits Ende 2021 belieferte Covestro Kunden in Europa mit den weltweit ersten klimaneutralen Polycarbonaten. Die massenbilanzierten Produkte zeigen die gleiche Qualität und Leistung wie Polycarbonate auf fossiler Basis und bieten eine sofort einsetzbare Lösung für Kunden mit einem deutlich geringeren CO2-Fußabdruck. Zudem hat das Unternehmen Ende vergangenen Jahres gegeben, eine neue Forschungsgruppe für nachhaltige Kunststoffe ins Leben zu rufen