Röchling hat im vergangenen Jahr ein deutliches Umsatzwachstum erzielt. Das Volumen stieg trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen innerhalb von zwölf Monaten um nahezu 18 Prozent von 2,2 Milliarden Euro auf 2,6 Milliarden Euro. Ein Umsatzplus erreichte die Unternehmensgruppe dabei in allen Regionen, in denen sie wirtschaftet: In Deutschland stieg der Umsatz um fast elf Prozent auf 950 Millionen Euro, im übrigen Europa um 13 Prozent auf 718 Millionen Euro, in Amerika um 39 Prozent auf 565 Millionen Euro und in Asien trotz der strikten Corona-Politik in China um 20 Prozent auf 370 Millionen Euro.
Größter Unternehmensbereich von Röchling ist inzwischen die Sparte Industrial, die im Jahr 2022 mit einem Umsatzplus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 1,2 Milliarden Euro wieder ein Rekordjahr verzeichnete. Hier stellt das Unternehmen thermo- und duroplastischer Kunststoffe für technische Anwendungen her. Im gleichen Zeitraum stieg der Umsatz im Unternehmensbereich Automotive um fast 13 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro und im Unternehmensbereich Medical um 22 Prozent auf 223 Millionen Euro. Auch der Start des Jahres 2023 verlief für den Mannheimer Kunststoffverarbeiter vielversprechend. In den ersten drei Monaten wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch einmal um 17 Prozent von 618 Millionen Euro auf 725 Millionen Euro. Dabei steigerte der Unternehmensbereich Industrial seinen Umsatz um zehn Prozent auf 343 Millionen Euro, der Unternehmensbereich Automotive sogar um 25 Prozent auf 321 Millionen Euro, und auch der Umsatz im Unternehmensbereich Medical machte mit einem Plus von 21 Prozent auf 62 Millionen Euro einen deutlichen Sprung.
Für den weiteren Verlauf des Jahres rechnet Vorstandssprecher Raphael Wolfram trotz der weiterhin herausfordernden globalen Lage mit einer guten Entwicklung der Röchling-Gruppe: „Wir gehen davon aus, dass wir die Ziele, die wir uns für dieses Jahr gesteckt haben, erreichen werden!“ Allerdings ist diese Vorhersage mit Einschränkungen in Bezug auf die beobachtete Fragilität des globalen Wirtschaftssystems verbunden. Dabei verweist Röchlings Finanzchefin Evelyn Thome auf das nach wie vor nicht zu erkennende Ende des Krieges in der Ukraine, die protektionistische Wirtschaftspolitik einiger wichtiger Industrieländer – wie die USA und China – sowie die notwendige weitere Entstörung der globalen Lieferketten: „Wir betrachten vor allem die Entwicklung in China sehr genau. Wir produzieren in China für den chinesischen Markt und forcieren diese Lokalisierung sehr bewusst.“